Ode an das Bachelor-System


Es war wieder einmal einer dieser Tage, an denen einfach nichts vorwärts ging. Die Zeit schien still zu stehen, die vollbrachten Taten hatten keine befriedigende Wirkung, neue Aufgaben türmten sich vor einem auf, in einem endlosen Kreis der Wiederholung.

Hatte heute meine sechste und siebte Klausur dieses Semesters, fuhr nach Hause, entspannte kurz und dann ging es weiter: ca. 15 mikroskopisch klein beschriebene Seiten warteten schon auf mich. Inhalt: sinnfreiste, unzusammenhangloseste und unvorstellbarste Themen der Bioprozesstechnik, mit Mühe aus einem schlecht und mit englischen Fachausdrücken gespickten Skript von mir aufbereitet, dazu sage und schreibe zwei  Gedankenprotokolle, obwohl diese Veranstaltung an meiner FAN schon seit etlichen Jahren läuft – einfach ein Traum. Und das nach sieben, aber gefühlten 25 Wochen nerviger Klausurvorbereitung, nahtlos an das vorangegangene Semesterende angeklatscht. Was will man mehr? Ach ja, richtig. Nachdem Donnerstag um ca. 15.15 Uhr meine letzte Klausur dieses Semesters vorbei sein wird, winkt auch gleich schon die Praktikumsvorbereitung für das allseits beliebte „PIG“ (physikalisch, ingenieurwissenschaftliche Grundpraktikum), bei der ich allein für den ersten von zehn Versuchen ein 46 seitiges Skript zum Durcharbeiten auf meinem PC habe. Freundlich wird darin darauf hingewiesen, dass es keine Zweitkorrektur des Protokolls geben wird, dass ein Fehlverhalten mit Ausschluss aus dem Praktikum gewichtet wird. Dass die damit verbundene erneute Wiederholung im nächsten Semester in dem vollgestopften Stundenplan theoretisch so gut wie unmöglich ist, wird stillschweigend verschwiegen…

Zum Glück bin ich Bachelor, da macht es  nichts, wenn man mal nicht so gut sein sollte, es erscheinen ja sowieso ALLE Noten in den Prüfungsnachweisen, da kommt es auf eine schlechte auch nicht mehr an.

Bleibt resistent.

zolch

P.S.: Völlig themenfremd will ich hier noch ein Lied empfehlen, welches in meiner Hitliste weit oben rangiert.

~ von zolch - 12. April 2010.

3 Antworten to “Ode an das Bachelor-System”

  1. Ohje. Ich beneide dich echt nicht! Aber du packst des! Wenn nicht du, wer dann. Und wenn alles vorbei ist und mal wieder bissl Normalität herrscht, dann mach mer an 😉 Spätestens zur Kneipennacht *ironieoff

  2. habs hinter mir!
    jetz mal des wochenende entspannen!
    war net soo schwer, war echt fair
    hab auch ein gedankenprotokoll erstellt 🙂
    und an machen kömmer gern, hab bock drauf…

  3. „15 mikroskopisch klein beschriebene Seite“
    Lol, das kann ich mir gerade bildlich vorstellen.^^

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